Von Pol zu Pol

Daseinshungrig bricht die Sturzsee der Gegenwart

über dem Bug des Lebens ein.

Tief im Innern stillt die Ruh’ herzenswarmer Präsenz

all die Flutwellen ungewollten Seins.

Und so, selbst die wütendsten Orkane toben,

ein Kuss der wahren Liebe glättet stets die Wogen.

Du bautest ein Floss und bettest mich darauf,

kein Kontrahent nun mehr,

war Schlaf.

Wie ein Traum trug über das Meer der Müdigkeit,

ungebunden mich zu binden, zur Innigkeit bereit.

Ob Schuld, ob Sühne, noch bin ich,

der Täter all der Verbrechen meines Lebens

und meine Hände sind befleckt.

Aber Liebe siegt über all die Angst und aus urbar gemachter Ödnis,

sich ein erster Spross der Hoffnung reckt.

Ich halte, doch vor unergründlich Weiten haltlos such ich nur Lohn.

Doch du salbtest mein ach so schwer geglaubtes Haupt

und wuschst mir den Leib, als wäre ich der Unschuld Sohn.

Ich trage, doch in ausgezehrten Zeiten ertragen kann ich nicht.

Doch in der Mitte meines ach so schwach geglaubten Herzen

schenkst du mir Zuversicht.

In meiner Brust spüre ich den elysischen Ursprung

und warm haltende Liebe strahlt fortdauernd von Pol zu Pol.

In ihren Armen schlaf ich wohl; in ihren Armen schlaf ich wohl.